Vorwort Festschrift

Aus dem Vorwort der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Münchner Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit:

Deutschland vor 50 Jahren: frei gewählte Parlamentarier beraten das Grundgesetz, mit der Währungsreform erhält jeder Bürger der Westzone 40 DM, der kalte Krieg zeigt seine Brisanz in der Blockade von West-Berlin. Zugleich schaut man in den Nahen Osten, wo sich der Staat Israel konstituiert. In dieser Phase von Unsicherheit und Neuorientierung nach dem Schrecken der Naziherrschaft entsteht am 9. Juli 1948 in München, der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“, die erste Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Damals musste die amerikanische Militärverwaltung einen Anstoß geben. Heute können wir, mit über 80 seither gegründeten Schwestergesellschaften in ganz Deutschland, eine Erfolgsgeschichte feiern.

50 Jahre Engagement für Toleranz und Mitmenschlichkeit sind aber auch Anlass zum Rückblick. Für die Festschrift wurde die Zeit seit den Anfängen unserer Gesellschaft recherchiert und anhand von Archivmaterial lebendig gemacht. Wir haben ausdrücklich darauf Wert gelegt, uns auch kritisch mit manchen Ereignissen auseinanderzusetzen, die heute befremden mögen. […] Mit der vorliegenden Festschrift wollen wir nicht nur Rechenschaft geben über die vergangenen 50 Jahre, sondern vor allem Anstöße für eine humane Zukunft.

Quelle:

reden, lernen, erinnern: 50 Jahre Gesellschaft fürchristlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. München (erhältlich in der Geschäftsstelle)