Theresienstadt als Familiengeschichte

Vortrag von Dr. Jan Mühlstein

Die alte Festungsanlage Theresienstadt (heute: Terezin/Tschechische Republik) in Nordböhmen diente ab November 1941 als ghettoähnliches Lager für insgesamt rund 141.000 Juden. Mit insgesamt rund 73.500 Menschen wurde bis Juli 1943 fast die gesamte jüdische Bevölkerung des „Protektorats“ nach Theresienstadt deportiert. Seit Januar 1942 stellte Theresienstadt für insgesamt rund 60.400 tschechische und 16.100 deutsche Juden eine Durchgangsstation für Transporte in die Vernichtungslager im Osten dar. Ab Oktober 1942 führten die Deportationen ausschließlich nach Auschwitz (Quelle: Deutsches Historisches Museum). Anlässlich der Gruppenreise nach Prag und Theresienstadt (7.-11.6.) erzählt Dr. Jan Mühlstein die Geschichte des Lagers Theresienstadt als Geschichte seiner eigenen Familie.

Biographisches:
Jan Mühlstein wurde 1949 in Most (Brüx) in Nordböhmen geboren. Von 1967 bis 1969 hat er in Prag an der Karlsuniversität Physik studiert. Wegen seines Engagements im Prager Frühling ist er 1969 nach München emigriert, wo er sein Physikstudium an der Ludwig-Maximilans-Universität fortgesetzt und mit einer Promotion in theoretischer Physik 1977 abgeschlossen hat. Bis zum Renteneintritt im Jahr 2016 war er als Fachjournalist für Energiewirtschaft tätig. Von 1977 bis 1978 war er Vorstandsmitglied der bundesdeutschen Sektion von amnesty international. Er ist Mitbegründer der liberalen Jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München, deren zweiter bzw. erster Vorsitzender er von 1995 bis 2005 und von Mai 2011 bis März 2019 war. Seit Mai 2020 ist er Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Synagoge Beth Shalom. Von 1999 bis 2011 war er Vorsitzender der Union Progressiver Juden in Deutschland, von 2018 bis 2021 gehörte als jüdisches Mitglied dem Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München – Regensburg an. Jan Mühlstein ist verheiratet und hat drei Töchter sowie zwei Enkelkinder.



Ort: Lydiasaal, Marsstraße 5 III.Stock, 80335 München
Datum: Montag, 8. Mai 2023
Uhrzeit: 19.30 Uhr
Anfahrt: Station Hauptbahnhof
Anmeldung: info@gcjz-m.de
Eintritt: frei