Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 2021 – Onlineveranstaltung
„Zeit für Wunder“
Gespräch mit dem Zeitzeugen Rabbiner Dr. Henry Brandt
Der Abend wird moderiert von Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München und findet als reine Onlineveranstaltung statt.
Eine Aufzeichnung des Zeitzeugengesprächs finden Sie unter diesem Link:
https://www.youtube.com/watch?v=1dFpCqnmL9Q&feature=youtu.be
und einen Bericht zum Nachlesen bei der Süddeutschen Zeitung.
Rabbiner Dr. Henry G. Brandt wurde 1927 als Heinz Georg in München geboren. Er war Zeuge des von den NS-Machthabern angeordneten Abrisses der Münchner (liberalen) Hauptsynagoge im Juni 1938, die er mit seinen Eltern regelmäßig besucht hatte. 1939 konnte er mit seiner Familie über England nach Palästina emigrieren. Während des Unabhängigkeitskrieges von 1948 diente er als Offizier in der Marine der israelischen Armee. Von 1951 bis 1955 studierte er in Nordirland Wirtschaftswissenschaften und wurde Marktanalytiker bei Ford in London. 1957 nahm er das Rabbinerstudium am Leo Baeck College in London auf, das er 1961 mit einer Ordination (Semicha) abschloss. Er war Rabbiner in Leeds und Genf sowie Gründungsrabbiner der liberalen jüdischen Gemeinde „Or Chadasch“ in Zürich. Über Göteborg kam er zurück nach Deutschland. Er wurde Landesrabbiner von Niedersachsen und 1995 Landesrabbiner von Westfalen-Lippe. Nach seiner Pensionierung war er von 2004 bis 2019 Gemeinderabbiner in Augsburg, von 2004 bis 2019 Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland. Rabbiner Dr. Brandt gehört zu den prägenden Persönlichkeiten des jüdisch-christlichen Dialogs in Deutschland; von 1985 bis 2016 war er jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, er ist Mitglied des Vorstandes der Buber-Rosenzweig- Stiftung und des Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Ehrungen unter anderem den Muhammad-Nafi-Tschelebi-Preis für jüdischmuslimischen Dialog, den Israel-Jacobson-Preis, das Bundesverdienstkreuz I. Klasse, den Bayerischen Verdienstorden und den Estrongo Nachama Preis für Toleranz und Zivilcourage (2019).
In Kooperation mit: Evang. Stadtakademie, Liberale Jüdische Gemeinde München Beth Shalom, Europäische Janusz Korczak Akademie, Jüdisches Museum München
Anmeldung erforderlich: Anmeldung direkt hier: Evang. Stadtakademie
Datum: Montag, 25. Januar 2021
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt: frei