Walter Kaufmann – Welch ein Leben! Premiere des Kinodokumentarfilms

Berichterstattung zum Film:
FAZ:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/eine-dokumentation-ueber-den-schriftsteller-walter-kaufmann-17570347.html

Jüdische Allgemeine:
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/walter-kaufmann-welch-ein-leben/

Die Welt:
https://www.welt.de/regionales/nrw/article234070362/Walter-Kaufmann-Dokumentarfilm-ueber-Duisburger-Wanderer-zwischen-den-Welten.html

Filmkritik Knut Elstermann:


Premiere in München, anschl. Gespräch mit der Regisseurin Karin Kaper

Im Leben des am 14.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln
sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken. Der Film wandelt auf den Spuren seiner Lebenswege an internationalen Schauplätzen: USA, Kuba, Australien, Japan und Israel. In Deutschland sind die Filmstationen Berlin, wo er seit 1956 lebte, Duisburg, wo er seine Jugend erlebte und Born am Darß, wo er die Sommermonate verbrachte. Ein wichtiges im Film wiederkehrendes dramaturgisches Element ist die Umsetzung des Briefwechsels von Sally und Johanna Kaufmann mit ihrem Adoptivsohn Walter.
Dieser erhaltene bewegende Austausch beginnt mit dem Kindertransport von Walter nach England und endet an dem Tag der Deportation der Eltern nach Theresienstadt.

Biografie: 1924 kommt er als Sohn der armen, jungen polnischen Jüdin Rachel Schmeidler in Berlin zur Welt. 3 Jahre später adoptiert ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar. Im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern Johanna und Sally Kaufmann konnte Walter Kaufmann der Vernichtung durch die Nazis entkommen, rettete sich als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England, wurde dort interniert und mit dem berüchtigten Schiff „Dunera“ von den Engländern nach Australien verfrachtet, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen musste. Er wurde australischer Soldat, Hochzeitsfotograf, Seemann und später preisgekrönter Schriftsteller. Bewusst entschied er sich Mitte der 50er Jahre für ein Leben in der DDR. Von 1975–1993 stand er als Generalsekretär dem PENZentrum vor. Hochrangige Auszeichnungen wie der Fontane-Preis, der Heinrich-Mann-Preis sowie der Ruhrgebiet-Literaturpreis wurden im zugesprochen. Seit seiner Jugend schlägt sich Walter Kaufmann auf die Seite der Verfolgten und Entrechteten dieser Erde.

Regie und Produktion: Karin Kaper und Dirk Szuszies. Beide gründeten zusammen Mitte der 80er das ZATA Theater und waren als Schauspieler/in, Regisseur/in und Autor/in bis Ende der 90er Jahre im freien Theaterbereich in München und Berlin tätig. Seit 2000 widmen sie sich hauptberuflich der Produktion und dem Eigenverleih von Dokumentarfilmen.


Regisseurin Karin Kaper bei der Filmpremiere in München am 03.10.2021 (Bildnachweis GcjZ)

Bundesweiter Kinostart am 30.09.2021
Alle Infos zum Film: www.walterkaufmannfilm.de





Kooperationspartner:
Liberale Jüdische Gemeinde München Beth Shalom, Europäische Janusz Korczak Akademie e.V., München ist bunt! e.V., Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Datum: Premiere in München am Sonntag, 3. Oktober 2021, 15:00 Uhr
In Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper
(weitere Vorführungen in diesem Kino geplant)
Ort: Theatiner Filmtheater, Theatinerstraße 32, 80333 München
Anfahrt: U-Bahn: U3, U6, U4, U5 bis Odeonsplatz; S-Bahn: Alle Linien bis Marienplatz, Tram: 19 bis Theatinerstraße
Eintritt: an der Kinokasse
Anmeldung: info@gcjz-m.de oder im Theatiner Filmtheater: Tel. 2231 83 bzw. www.kinozeit.de bzw. kirchner@theatiner-film.de

Familienstücke: Konzert mit Lesung

Daniel Hope erzählt mit Musik und Texten die packende Geschichte seiner Familie

Dieser Abend ist eine bewegende musikalische Reise mit dem Violinisten Daniel Hope , der dem Publikum – begleitet von dem Pianisten Jacques Ammon – in Wort und Musik persönliche Einblicke in die Geschichte seiner Familie gewährt. Dabei werden unter anderem Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Maurice Ravel, Eric Zeisl, Erwin Schulhoff, Kurt Weill und Hanns Eisler zu hören sein, eingebettet in die aufwühlende Geschichte von Hopes Familie.

In Kooperation mit: Liberale jüdischen Gemeinde München Beth Shalom, Erzbischöflichen Ordinariat München, Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des Liberalen Judentums in München e. V., Domberg-Akademie, Evangelische Stadtakademie München, Literaturhandlung München, Union progressiver Juden in Deutschland K.d.ö.R. und #2021JLID. Mit freundlicher Unterstützung von Steinway & Sons München.

Ort: Herz-Jesu-Kirche, Lachnerstr. 8, 80639 München
Anmeldung und Kartenverkauf: Literaturhandlung im Jüdischen Museum München, Tel. 089 2800135, info@literaturhandlung.de, www.literaturhandlung.com
Datum: Sonntag, 25. Juli 2021
Beginn: 19.00 Uhr und 21 Uhr
Eintritt: € 25,00

Sachor – Kunst und Literatur im Dialog: Exil in Palästina/Israel

Vortrag von Martin Dreyfus, Kunst von Marlis E. Glaser und Samuel Fischer-Glaser
Seit 1933, insbesondere aber nach 1938, war Palästina eines der wenigen verbliebenen Zufluchtsländer für Flüchtende aus Europa. So ließen sich u. a. die Schriftsteller*innen Arnold Zweig, Else Lasker-Schüler, Leo Perutz, Louis Fürnberg, Max Brod, aber auch die Religionsphilosophen Martin Buber und Schalom Ben Chorin (Fritz Rosenthal) in Palästina nieder. Einige von ihnen wandten sich nach dem Ende des Krieges zurück nach Europa, andere hielten über die Staatsgründung Israels hinaus am Ort Ihrer Zuflucht fest. Ihr Einfluss hält teilweise bis in unserer Gegenwart an. Dem unterschiedlichen Verlauf und Einfluss und den Besonderheiten des Lebens einiger dieser Autoren soll im einführenden Vortrag nachgegangen werden.

Martin Dreyfus ist Lehrbeauftragter, in der Erwachsenenbildung und im Kulturmanagement tätig. Er lebt als Sammler und „Bibliothekar“ seiner zunehmenden Bestände in und bei Zürich und arbeitet freiberuflich als Lektor.
Marlis E. Glaser ist freiberufliche Künstlerin. Sie arbeitete über Frauen der Französischen Revolution, über Janusz Korczak, und seit 2002 zu Symbolik jüdischer Feiertage in Verbindung mit der Lyrik Else Lasker-Schülers und zu literarischen Baum-Metaphern.

Samuel Fischer-Glaser ist Schriftsteller und Bildhauer, der sich in seiner wort- wie bildkünstlerischen Arbeit einer kritischen Auseinandersetzung mit jüdischer Identität und deutscher Geschichte verschreibt.

Datum: entfällt leider

Ort: Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, 80331 München

Veranstalter: Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom in Kooperation mit Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in München, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München – Regensburg, dem Fachbereich Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat und dem Jüdischen Museum München und #2021JLID

Eintritt: € 8,00

Anmeldung: Beth Shalom https://eveeno.com/Sachor_Beth_Shalom_2021

Film und Filmgespräch: Masel Tov Cocktail

Jung und jüdisch in Deutschland

Dimitrij Liebermann (19) ist Jude und hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft mit Vorurteilen und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: seine deutsch-jüdische Identität. Eine Zutatenliste fasst den Inhalt des Kurzfilms zusammen: 1 Jude, 12 Deutsche, 5cl Erinnerungskultur, 3cl Stereotype, 2 TL Patriotismus, 1 TL Israel, 1 Falafel, 5 Stolpersteine, einen Spritzer Antisemitismus. Zubereitung: Alle Zutaten in einen Film geben, aufkochen lassen und kräftig schütteln.
Nach diesem Rezept haben Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch ihren Kurzfilm über jüdisches Leben in Deutschland angerichtet.
Eindringlich, entlarvend, wohltuend respektlos und höchst unterhaltsam beschreiben sie, wie es sich anfühlt, als junger Jude in Deutschland zu leben.

Im Anschluss an den Film gibt es die Gelegenheit zu einem Filmgespräch mit dem Regisseur Arkadij Khaet und der Co-Autorin Merle Kirchhoff. Das Gespräch wird Sam Höhn von Beth Shalom führen.

Sam Höhn, Beth Shalom (links im Bild), im Gespräch mit Regisseur Arkadij Khaet und Drehbuchautorin Merle Teresa Kirchhoff.



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In Kooperation mit: missio​​​​ München, Liberale Jüdische Gemeinde München Beth Shalom
missio München ist Mitveranstalter beim Deutschen Menschenrechtsfilmpreis. Bei der Preisverleihung 2020 hat der Film Masel Tov Cocktail gewonnen in der Kategorie Hochschulehttps://www.menschenrechts-filmpreis.de/preistraeger/preistraeger-2020/ 

Ort: Mohr-Villa Freimann, Situlistraße 75, 80939 München
Anmeldung: erforderlich unter https://eveeno.com/mtc_beth_shalom_202
Datum: Sonntag, 4. Juli 2021
Beginn: 19.00 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Eintritt: frei

Lena Gorelik: Wer wir sind

St. Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Was sie dafür zurücklässt, sind ihre geliebte Hündin Asta, die Märchen-Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet – letztlich ihre Kindheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und „die Fremde“ ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Das erst fremde Deutsch kann dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung jenes erhofften Lebens. Aber die Vorstellungen,
was Freiheit ist, was sie erlaubt, unterscheiden sich zwischen Eltern und Tochter immer mehr. Vor allem, als sie selbst eine Familie gründet und Entscheidungen treffen muss.
Ein autobiographischer Roman (Buchveröffentlichung: 18. Mai 2021), der zeigt, dass die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und allem Dazwischen stark wird. „Wer wir sind“ erzählt, wie eine Frau zu sich findet – und wer wir im heutigen Deutschland sind.
Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihren Eltern nach Deutschland. Mit ihrem Debütroman „Meine weißen Nächte“ (2004) wurde sie als Entdeckung gefeiert, mit „Hochzeit in Jerusalem“ (2007) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr Roman „Die Listensammlerin“ (2013) wurde mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. 2015 erschien „Null bis unendlich“, der Roman „Mehr Schwarz als Lila“ (2017) war für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert.
Lena Gorelik lebt mit ihrer Familie in München.

Veranstalter: Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom in Kooperation mit Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in München, der Domberg-Akademie, der Gesellschaft für christlich-jüdische
Zusammenarbeit München – Regensburg, dem Jüdischen Museum München und #2021JLID

Datum: Donnerstag, 24. Juni 2021, 19 Uhr

Ort: nur online (Zugangsdaten erhalten Sie nach der Anmeldung)

Eintritt: kostenfrei

Anmeldung: Beth Shalom https://eveeno.com/Gorelik_Beth_Shalom_2021