Jüdische Vornamen heute – Buchstabiertafel, Hitlisten und Namensforschung – entfällt leider!

Leider musste die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden!

Referentin: Dr. Lic. theol. Annemarie Frank, Akademische Rätin a.Z. am Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie an der LMU München

D wie Dora, S wie Siegfried und N wie Nordpol – so buchstabierte man bis vor kurzem die Buchstaben D, S und N. Ab diesem Jahr sind die von den Nationalsozialisten 1934 gestrichenen ursprünglich zum Buchstabieren genutzten jüdischen Namen David, Samuel und Nathan wieder offizieller Bestandteil der Buchstabiertafel. Dass jüdische Namen heute ein selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft sind, zeigt ein Blick in die Top-Ten der beliebtesten
Namen für Neugeborene: Noah, Ben und Elias, Lea, Mia und Hannah führen die Liste seit Jahren an.

Sowohl die Namen aus den Top-Ten als auch die aus der neuen Fassung der Buchstabiertafel haben eine wichtige Gemeinsamkeit: Alle Namen stammen aus dem Althebräischen und sind schon in der hebräischen Bibel bzw. im Alten Testament belegt. Im Rahmen Ihres Vortrages gewährt Dr. Frank einen Einblick in die hebräische Namensforschung und den Ursprung vieler uns heute bekannter Namen.

Biografie: Dr. Lic. Theol. Annemarie Frank, seit April 2020 Akademische Rätin a. Z., am Lehrstuhl für alttestamentliche Theologie an der LMU München und Frauenbeauftragte (ab Oktober dann nicht mehr stellvertretende) der Katholisch Theologischen Fakultät. Studierte in Würzburg Theologie, Germanistik, Gräzistik und Altorientalistik. Promovierte 2019 zum Dr. theol. an der Universität Würzburg. Titel der Arbeit: „Asaf – Juda – Hatifa. Namen und Namensträger in Esra/Nehemia“. Mitherausgeberin der Datenbank „Althebräische Personennamen“ (www.dahpn.gwi.uni-muenchen.de). Gegenwärtig Habilitationsprojekt über Strafwunder im Alten Testament, Neuen Testament sowie in außerbiblischen Texten.

Datum: Montag, 8. November 2021 19:00 Uhr
Ort: Gemeindesaal von St. Michael, Maxburg Str. 1, 80333 München
Anfahrt: S-Bahn: Karlsplatz Stachus, zu Fuß 350 m
Anmeldung: info@gcjz-m.de oder telefonisch unter 089 – 5947 20 (Di + Do. 10:00-16:00 Uhr oder
Anrufbeantworter)
Eintritt: frei

Der Jude Jesus und die Zukunft des Christentums

Referent: Dr. Norbert Reck

Dass Jesus Jude war, ist nichts Neues. Aber seine Treue zur Tora, die keine Abstriche am Judentum machte, war für die christliche Theologie immer ein Problem. Sie versuchte, Jesus aus dem Judentum herauszuheben und schuf einen immer abstrakteren Christus, der mit dem irdischen Jesus kaum noch etwas zu tun hatte. Die spirituelle Kraft der Quellen, aus denen Jesus schöpfte, blieb dabei immer mehr auf der Strecke. Die Krise der christlichen Kirchen hängt damit zusammen, meint Norbert Reck, und sagt: Ohne ein neues Verhältnis zum Judentum gibt es keine Zukunft für das Christentum.

Biographie: Norbert Reck, geb. 1961, Dr. theol., ist freier Publizist und Übersetzer. Bis Mitte 2016 war er Verantwortlicher Redakteur für die deutschsprachige Ausgabe der internationalen theologischen Zeitschrift »Concilium«. Er ist Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift »theologie.geschichte« (t.g.). Zahlreiche Rundfunk-, Buch und Zeitschriftenbeiträge. Vortragstätigkeit in Europa und den USA.

In Kooperation mit: Christuskirche und der Pfarrei St. Theresia; Evangelischen Bildungswerk
München e.V.; Münchner Bildungswerk e.V.
Datum: Dienstag, 19. Oktober 2021, 19:30 Uhr
Ort: Christuskirche, Dom-Pedro-Platz 5, 80637 München
Anfahrt: U-Bahn: U1 Richtung Olympia-Einkaufszentrum, Ausstieg: Gern – zu Fuß ca. 650 m
Anmeldung: http://evnn.de/mystik-spiritualitaet-interreligioeserdialog
Eintritt: frei

Gott der Rache – Gott der Liebe, Glauben Christen und Juden an den gleichen Gott?

Referent: Rektor Reiner Schübel

Wenn Christen von Gott reden, so ist oft – unausgesprochen oder ausgesprochen – ein Gegensatz zum Alten Testament und damit zu Juden im Spiel: Danach ist Gott, wie er von Jesus ins Gespräch gebracht und im Neuen Testament dargestellt wird, ein liebender Gott, während der alttestamentliche Gott als Rache-, Richter- und Kriegsgott in Erscheinung tritt. Pointiert formulierte ein Theologe, Rache habe ihn „den eigenartigen religiösen Glauben des Alten Testaments scheiden gelehrt von der evangelischen Botschaft des Neuen“. Der Philosoph Peter Sloterdijk sieht dementsprechend Feindpsalmen als „jüdische Hassgebete“, mit denen Juden Gottes Rache fordern.
Der Vortrag gewährt einen unvoreingenommenen, vertiefenden Einblick in das Alte und Neue Testament, der überraschende Einsichten eröffnet; gerade auch im Blick auf das Gottesbild von Juden und Christen.

Biographie: Rektor Reiner Schübel, Evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in München seit 2010. Von 2004-2009 war er Evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Franken. Er studierte evangelische Theologie und Sozialwesen in Heidelberg, Tübingen und Nürnberg und lebte 1 ½ Jahre in Israel. Seit 1. Januar 2020 bekleidet Reiner Schübel das Amt des Rektors der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen und des Vorstandsvorsitzenden der Rummelsberger Diakonie e.V.

In Kooperation mit: Evang. Kirchengemeinde Brannenburg und dem Orden der Teresianische Karmeliten (Deutschland); dem Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach: dem Pfarrverband Oberes Inntal;, dem Bildungswerk Rosenheim e.V. Kath. Erwachsenenbildung; dem Evang. Bildungswerk Rosenheim-Ebersberg e.V.

Datum: Mittwoch, 13. Oktober 2021, 19:30 Uhr
Ort: Diakoniehaus, Kirchenstr. 8, 83098 Brannenburg-Degerndorf
Anfahrt: Auto: Autobahn A8 Richtung Salzburg/ A93 Richtung Kufstein/Innsbruck; Ausfahrt (58)
Brannenburg, Richtung Brannenburg/Degerndorf/Flintsbach/Nußdorf am Inn;
Nußdorfer Straße folgen bis Kirchenstraße. Bahn: Richtung Kufstein, Haltestelle
Brannenburg, zu Fuß 600 m
Anmeldung: Evangelische Kirchengemeinde Brannenburg: www.brannenburg-evangelisch.de
Eintritt: frei